ALMERIMAR - COUNTDOWN ZUM RESTART

Die Schwarze Schwein Party 16.03.2014

Wir hatten Andrea und Hans von der "Danilotta" vorgeschwärmt, welch Genuss das Fleisch vom Iberico Schwein bereitet. Frank hatte versichert, dass er dafür jedes T-Bone oder Rip-Eye Steak liegen lassen würde, selbst ein brasilianisches Picanha könne sich bei dem "Pluma" vom Iberico hinten anstellen - was bei meinem Fleisch liebenden Skipper, wirklich was heißen mag.

Ein kurzer Exkurs: die Ibericoschweine sind halbwild und werden in extensiver Tierhaltung in Eichelwäldern gehalten. Das Aroma des Fleisches hat zwei Gründe, die Tiere sind eher mit dem Wildschwein verwandt, ohne dessen Wildaroma zu besitzen. Der wichtigste Grund wird aber sein, die Schweine werden nicht in Massentierhaltung in Ställe gepfercht und den lieben Tag „umsorgt“. Nein, die leben sorglos ganzjährig draußen und bewegen sich entsprechend mehr. Durch die natürliche Haltung sucht sich das Schwein selbst seine Leckerbissen und wird nicht mit Kraftfutter vollgestopft, wenn man von den Massen an Eicheln, die sie unter den Bäumen finden, absieht. Gerade diese Eicheln geben dem Fleisch eine nussige Würze. Das bekannteste Produkt der Ibericos ist der „Jamón Bellota Pata Negra“ ein luftgetrockneter Schinken der hier in Andalusien für "günstige" 60-80 Euro das Kilo zu haben ist. Was der in deutschen Feinkostläden kostet, wenn man ihn denn findet – sagen wir einfach unbezahlbar. Selbst die edelsten Parma- oder San-Daniele Schinken haben arge Probleme da qualitativ nur ansatzweise mitzuhalten. Der Rest des Schweines ist sozusagen nur „Abfallprodukt“ der Schinkenerzeugung, aber was für eines! So zurück zum Thema, und unserer Schwärmerei für dieses Iberico.

Tja, aus der Nummer kamen wir jetzt nicht mehr raus, und so war eine Einladung fällig. Barbara und Michael von der „Izar“ haben wir dann auch noch gleich eingeladen. Beim morgendlichen Duschen erzählte mir zufällig Phillipa von der „Matelot“, dass sie sehr angetan an gutem Essen sind, und einer ihrer Söhne als Food Journalist arbeitet. Da kann man ja auch nicht so sein….somit waren wir zu acht. Sozusagen drei Schiffe zu Gast auf der FraTi – was „Kleines“ halt.

Mit Hans kurz nach El Eljido gefahren zum "El Corte Inglés" - den es in jeder größeren spanischen Stadt gibt, und einem Karstadt entspricht. Nur dort hatten wir in El Ejido bisher frisches Iberico gesehen. Als wir das entsprechende Fleisch in den Einkaufwagen packten, meinte Hans ob wir wirklich dieses so eigenartig aussehende - mit vielen Fettadern durchzogene - Stück Fleisch mitnehmen wollten? Ja, genau jenes musste es sein! Und Hans bekam vom Küchenmeister Frank eine kurze Einführung woran man generell –leckeres- Fleisch erkennen könne. Noch 2 Flaschen Wein dazu und schon waren wir wieder auf dem Weg zum Schiff. Die "Danilotta" hat netterweise das Fleisch spendiert, das zugegebenermaßen auch in Spanien nicht ganz günstig ist. Zum Trost: in Deutschland kostet das gute Stück rund drei mal so viel, und ist dort unter 50 Euro das Kilo nicht zu bekommen. Wie waren noch die alten Werbesprüche: es war schon immer teurer, einen besonderen Geschmack zu haben? Oder: man gönnt sich ja sonst nix!

So saßen wir dann alle vereint, um 17 Uhr mit einem Gläschen Cava im Cockpit, und stellten fest, dass es viel zu erzählen gab. Als die abendlichen Temperaturen uns in den Salon trieben, gab’s erst einmal ein Kartoffelsüppchen mit Trüffelöl, bevor wir uns genüsslich übers Pluma vom Schwarzen Schweinchen, frische grüne Bohnen und eine große Reine Kartoffelgratin hermachten.

Es scheint gemundet zu haben, denn es blieb nichts übrig.

Acht Segler einmal in Fahrt….da wird die Nacht kurz, Informationen und Anekdoten werden ausgetauscht und so manch guter roter Tropfen wurde geleert…. Na denn, Prost!

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FraTi’s playing rounders 20.03.2014

Es geht nach Castalla. Wir wollen Grillen und uns einen netten Tag machen… Um 12 Uhr geht’s mit 4 vollgepackten Autos los.

Erst wird gemütlich gegrillt und geratscht, was die Mundwinkel hergeben, dann folgt der sportliche Teil des Ausflugs.

Wir spielen Rounders, Mädels gegen Jungs.

Ted erklärt schmunzelnd: "Rounders wird in England von Kindern gespielt, in Amerika brauchen Sie dafür Männer und nennen es Baseball". Nach sehr kurzer Einführung, so nach dem Motto, schaut einfach was die drei ersten vom Team machen und macht es dann nach, geht’s los. Das Spiel erscheint uns wie eine Mischung aus Brennball (kennt das überhaupt noch jemand?) und Baseball. Das Spielfeld ist quadratisch in jeder Ecke ein „Base“ das umrundet werden muss.

Der Werfer der gegnerischen Mannschaft wirft einen Ball, der mit einem Holzknüppel am besten so geschlagen wird, dass die gegnerische Mannschaft lange braucht, um ihn zu erreichen und ihn auch nicht sofort auffängt. Dann wird das Holzstück weggeworfen und man rennt los, möglichst ohne über den Prügel zu stolpern, im Karree. Wenn wir nicht wissen wie weit wir laufen dürfen wird so lange geschrien bis wir stehenbleiben. Auch gut….allerdings nur wenn sich die Mannschaft einig ist, was nicht immer der Fall ist.

Dann folgt der zweite Spieler und der Erste muss versuchen das nächste "Base" zu erreichen oder gar das Karree zu runden solange der Ball in der Luft ist bzw. nicht an einem bestimmten Punkt von der gegnerischen Mannschaft abgelegt wurde. Und so weiter...... das Ganze ist ein Riesenspaß und sorgt für jede Menge Erheiterung. Als wir beginnen die Grundregeln zu verstehen, ist es leider aus. Dafür gibt’s dann noch eine Runde Boules im großen Kreis. Da dies in Ermangelung eines richtigen Platzes auf einer Art Acker mit reichlichem Steinvorkommen gespielt wird, bleibt die Sache spannend bis zum Schluss.

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Flamenco 22.03.2014

Die spanische Maria hat mal wieder alles organisiert. Egal ob Yachties oder Appartementos alle müssen mit zum Ballet Flamenco de Andalusia (memoria del cante). Und wir wiedermal mittendrin. Das hier ist kein Touri-Theater sondern echtes Spanien. Dementsprechend rass ist auch die Vorführung.

Faszinierend, sprachlos machend…. Bei den Auftritten der Solisten David Coria, Ana Morales und Hugo Lopez stockt uns der Atem. Wird die Bühne halten??? Die schnellen Tanzschritte werden zu einem Stakkato, die begleitenden Musiker zu Randfiguren und wir müssen aufpassen, dass wir das Luftholen nicht vergessen.

Das muss man mal live erlebt haben!

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Nerja und seine berühmten Höhlen 25.03.2014

Mir wollen nach Malaga, den Leihwagen gegen einen neuen eintauschen, denn verleiht wird hier immer nur für 28 Tage. Irgendwie blöd, aber für 80 Euro Leihgebühr - nein nicht pro Tag, sondern für 4 Wochen - nehmen wir die Fahrt von 400 km, hin und zurück, gerne in Kauf.

Ab ins Auto und Richtung Malaga, die Skipperette hat da noch ein paar Zusatzstopps eingebaut. Wir müssen die Höhlen von Nerja anschauen. Erst 1959 von spielenden Kindern entdeckt, hat sich die "Cueva de Nerja" zu einer Touristenattraktion ersten Ranges entwickelt. Sie gehört zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten von Spanien. Das insgesamt 4 Kilometer lange Höhlensystem präsentiert mehrere bis zu 60 Meter hohe Räume mit verschiedensten Tropfsteinformationen. Wir fühlen uns wie in einer Kathedrale voller Stalagtiten und Stalagmiten.

Wenn man so als kleines Menschlein in diesen imposanten Räumen steht, wird einem wieder bewusst, wie unbedeutend man doch auf dieser beeindruckenden Welt ist. Nach ausgiebiger Besichtigung geht’s weiter zum wenige Kilometer entfernten Frigiliana. Das Dörfchen liegt 350 Meter über dem Meer und bietet herrliche Ausblicke. Als wir oben sind, bläst es wie Hulle, wir verzupfen uns in die zauberhaften Gässchen der Altstadt. Hier scheint die Zeit still zu stehen und werden gleich noch einen Schritt langsamer.

Ein teuflisch scharfes Indisches Mittagessen lässt uns wieder munter werden. Also wieder runter nach Nerja und auf dem "Balcon de Europa" einmal gut durchwehen lassen.

Der Balcon ist ein inzwischen mit einer Plattform ausgebauter Fels, der weit ins Mittelmeer hineinragt, und einen sagenhaften Blick auf die windgepeitschte See bietet. So bekommen auch Nichtsegler mal das Gefühl sich mitten auf hoher See zu befinden.

Wo aber auch hier unten immer der Wind herkommt???

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Frank does the quiz 26.03.2014

Schon seit Wochen tüftelt Frank an seinem Quiz. Das hat es hier im Hafen, der englischen Bastion schlechthin, auch noch nicht gegeben, dass ein Deutscher das englische Quiz machen möchte. Und so wird im Vorfeld mein Skipper mehrmals täglich angesprochen, ob er denn schon alle Fragen hätte, oder ob das mit dem Englisch so klappt, oder ob er Hilfe beim Übersetzen bräuchte - ja klar, können alle kein deutsch, aber beim Übersetzen helfen wollen……Diese schlitzohrigen Engländer, denen ist doch wirklich nix zu blöd um an die Fragen zu kommen. Frank bleibt standhaft, der große Abend ist endlich da.

Das Quiz besteht aus zwei Runden mit jeweils 20 Fragen Allgemeinwissen und wird tischweise im Team gespielt. Das Siegerteam jeder Runde bekommt eine Flasche Rotwein, die auch sofort geleert wird. Frank hat internationale Fragen ausgesucht, damit wirklich alle die gleichen Chancen haben. Gut ein paar deutsche Fragen sind auch dabei, sozusagen als Rache für die speziellen Fragen nach englischen TV-Soaps, die wir in den letzten Monaten nicht beantworten konnten. Die Kunst liegt darin, nicht zu schwere Fragen jedoch auch keine zu einfachen Fragen zu stellen. Das Publikum will ja gefordert werden. Auch wenn das Mikrophon heute Abend seinen Dienst versagt - it´s not made in Germany - wird losgelegt, nach einigen Anfangsholperern ist Frank in Fahrt und hat sichtlich Spaß.

Spätestens als er die Frage stellt, wie viele Monate in ihrem Leben die Engländer damit verbringen über das Wetter zu reden, wird erst gelacht, aber dann ernsthaft gerechnet und heiß diskutiert…..die Engländer nehmen ihr Quiz doch immer sehr ernst. Die regen Diskussionen an den Tischen während des Abends zeigen, dass Frank gute Fragen ausgewählt hat. Der anhaltende Applaus am Ende des Quizes zollt der Leistung Respekt. Ein Quiz in einer anderen Sprache zu halten ist gar nicht so einfach.

Selbst in der Funkrunde am nächsten Morgen gibt es noch viel "Well done - Fräänk".

Und für Euch jetzt die Fragen (bitte fair play - ohne Mister Google)

1. The name of the 2nd men on the moon?  
2. Which is the 2nd highest mountain of the world?
3. Now we need the most successful starter at Olympic Games ever (he wons 22 Medals – 18 from this in Gold)
4. The first on Mount Everest was in 1953 Sir Edmund Hillary and Tensing Norgay. Witch nationality was Sir Edmund Hillary?
5. Which town is most northerly: New York, Naples or Tokio?
6. How long does Britons spend an average of their lives talking about the weather? In month!
7. What is the name from the capital of Australia?
8. Which country has the most Unesco World Heritage properties?
9. Which title has the 12th and the final studio album from the Beatles, that released May 1970?
10. Since witch year you can pay cash with the Euro?
11. Freddie Mercury he had a powerful vocals over a four-octave range, and was the lead vocalist of the Band Queen. In witch year he died?
12. In witch year starting the building of Berlin Wall?
13. John F. Kennedy, the 35nd President from United States, he was murdered 1963 - In witch town was he shot down.
14. In 1963 are the 2nd James Bond movie comes in cinemas. Sean Connery said it is one of the best ever. I want the titel from this movie?
15. Now I want the most expensive film ever made?
16. The Academy Awards also known as "The Oscars". 3 movies have the record with each 11 Oscars. I want this titels of this 3 movies?
17. How the part of Sea-area from the Mediteranee is called in front of this Restaurant? It goes from Gibraltar to Capo de Gata, that is southeasterly of Almeria!
18. The 21. June is the Summer solstice. In Scandinavia calls Midsummer. What Starsign have people, where are born at 21. June?
19. Witch singer and actress was born as Anna Mae Bullock?
20. Which country has the world's longest-serving current head of state?

 

Round 2

21. Which color has the navigations light on the right side of an airplane.
22. Which country is the youngest member in the EU?
23. The King Georg II of Great Britain ordered the “Music of the Royal Fireworks”. It was premiered in 1749. Witch composer had writen this wind band suite?
24. Where was the first Olympic Wintergames in 1924?
25. Which Footballnation has never won the Football Word Championship in his own country? French, Germany, Brasil, Argentina? - also das dürfte mittlerweile jeder Deutsche hinbekommen, oder nicht?
26. Which State of United States of America was the first state to ratify the constitution of the United States. It´s also known as “The First State”
27. After the Russans closed all access routs to Berlin, started the Berlin Airlift. In witch year was it?
28. What was the name in the Greek mythology for the God of Wine?
29. Sir Alfred Hitchcock is a in England born Film director and producer and make 53 movies. Some of this are: Psycho, The Birds, Vertigo, Rear Window, North by Northwest and a lot of many other films, How often has he won the oscar?
30. Who was in May 2013 the 54. Full Member of UEFA, and can qualifying now for the European-Football-Championship?
31. Who was sworn in on board the Air Force one at Texas as the 36th President of the United States?
32. What is with over 80 % the main ingredient from Mayonnaise?
33. Which driver is the record holder of the most Grand Prix Starts in the Formular One History?
34. Which planet is between Mercury and Earth?
35. Which is the largest town in Andalusia measured by inhabitants.
36. Which fruit is also known as “Chinese Gooseberry”?
37. Nasi Goreng is a national dishes from which country?
38. Which colour has an amethyst?
39. Which colour has the Lipizzaner when its born? (the Grey Horses from the Spanish Riding Scool of Vienna)
40. In which year started the first passage through the Panama Cannel.
Als Stichfragen bei Punktgleichheit wären noch gewesen:
1. which shoe size has Barack Obama? 2. How many degrees can a Owl turn his Head?

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Jam Session oder die Nacht der Matelot Star Singers 28.03.2014

Donnerstag abends ist im Irish Pub immer Musik angesagt. Und nicht nur das. Jeder der etwas zum Besten geben möchte – egal ob Musik, Poetry oder Jokes – ist herzlich willkommen. Da wird gerockt, gesoult, gedichtet und geschmachtet…alles erlaubt.

"Mia zwoa" Unmusikalischen halten uns lange, nein eher sehr sehr lange zurück, doch dann kommt die Nacht der Matelot Star Singers.

Phillipa und Richard aus Neuseeland haben uns und die Besatzung von drei weiteren Schiffen zu einem Abendessen auf ihre Matelot (französisch für Matrose) eingeladen und danach soll´s zur Jam Session gehen. Die zwei sind mehr als reizend und ich muss schon sagen mit Mitte-Ende 60, in pinkfarbenen Crocs und einer Figur wie eine 30jährige durchs Leben zu hüpfen, ist sehr beneidenswert.

Kaum ist das Essen beendet holt Richard seine Ukulele hervor, besser gesagt eine Art bunte Kindergitarre, von der uns Sponge Bob anlächelt, und Musik ist angesagt. Ratz Fatz üben die neun Mitglieder der eilig gegründeten "Matelot Star Singers" ein Liedchen ein, welches über die Liebe zu -zu vielen- Frauen handelt. Und schon geht’s in den Irish Pub.

Unsere unkonventionelle Aufführung erntet tosenden Applaus und es ist schwer zu sagen, wer mehr Spaß hatte, das Publikum oder die Künstler… Als mich später jemand fragt, ob ich denn den Text des Liedes verstanden habe, sage ich wie aus der Pistole geschossen - NO!

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Arbeit ist angesagt, jaaaaa Arbeit 29.03.2014

Schluss mit Tapas, Besichtigungen und Sonnenspaziergängen. Diese Woche windet es. Na gut dann mal Kontrastprogramm. Wir machen anstehende Arbeiten: Druckwasserpumpe austauschen, Deck polieren, Schönheitsreparaturen, Schiff durchsortieren, alles picobello putzen, Proviant checken, Überflüssiges verschenken und ausgiebig mit den Nachbarn ratschen. Muss ja auch sein, weil es immer wichtige Neuigkeiten und Informationen gibt.

Und zur Abwechslung jagen wir unseren fortgewehten dicken roten Kugelfender auch noch durch den ganzen Hafen.

Früh am Abend fallen wir wie betäubt in unsere Kojen. Selbst den Stammtisch lassen wir ausfallen. Nächste Woche geht’s ins Trockendock, den "hard standing". Da wird der Rumpf unserer Lady poliert, bekommt neues Antifouling und Opferanoden. Alles „unter Wasser“ wird gecheckt und bekommt beste Pflege.

Arbeit kann Spaß machen…wir lieben halt unsere Diva.

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Pflege für die Lady 31.03.2014

7.00 Uhr – draußen ist noch alles finster, am Horizont dämmert es gerade, welch ungewohnte Zeit – Aufstehen ist angesagt.

Die FraTi kommt ins Trockendock, um sie wieder herzuhübschen. Wir hoffen, dass wir gut vorankommen, denn ab Donnerstag sind mehr als 35 Knoten Wind angesagt, da ist dann auf dem sandigen Platz nix mit Antifouling streichen. Nach dem Abspritzen verwunderte Augen unsererseits. Schaut ja noch top aus die Grazie!  Alles an Ort und Stelle - wie es sein soll, nur eine Opferanode ist klein geworden. Dafür ist sie ja auch da - braves Kerlchen! Wir polieren und wachsen, schleifen und streichen, erst abends -weit nach 20 Uhr- kurz vor dem Sonnenuntergang wird Feierabend gemacht. Der Wind sitzt uns im Nacken und nimmt ständig zu. Selbst nachts bläst es mit bis zu 39 Knoten. Die Marineros gehen in sehr regelmäßigen Abständen durch das Trockendock und überprüfen an jedem Boot jeden einzelnen Holzkeil und klopfen ihn bei Bedarf erneut fest. Ist auch nötig bei dem Gewackel.

Als die wichtigsten Arbeiten nach drei Tagen erledigt sind, wollen wir gerne schnell zurück ins Wasser, aber "Aiolos" - der Gott des Windes, hat andere Pläne mit uns. Er will uns an Land halten, denn bei Starkwind wird hier kein einziges Schiff gekrant. Also bleiben wir aufgebockt an Land, in gut 4 Meter Höhe sitzt man nun im Cockpit, mit Blick auf das wild aufgewühlte Meer lebt es sich auch gar nicht so schlecht…

Dann sind eben Fleißarbeiten angesagt: Schäkel entrosten und fetten, alle Hakerl an Bord überprüfen, eine immens große Menge Werkzeug vom Flugrost befreien, Cockpit polieren, Werkzeugkabine im Vorschiff durchsortieren, Bimini vom Segelmacher holen, etwas beim netten Inox-Man schweißen lassen, hier ein Schrauberl nachziehen und dort etwas richten, alle Winschen zerlegen, reinigen, warten und neu fetten. Die Arbeit geht nicht aus! Abends sind wir Schlag kaputt und windgestrahlt.

Aber schaut euch die Fotos an. Ist sie nicht schick unsere Beauty???

 

Nach einer Woche auf dem Trockenen geht es wieder ins Wasser, wo wir uns mit den allerletzten Arbeiten auf die Abfahrt - gleich nach Ostern - vorbereiten.

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Friseur am Steg – welch Luxus 16.04.2014

Wir hatten mit Silvi und Kai von der Blue Magic I "geratscht". Sie wollen eventuell mit Ihrer 36er Hallberg Rassy in dieser Saison nach Madeira. Moment mal, da haben wir doch noch einen "aktuellen" Reiseführer und einen sensationellen Wanderführer von der Blumeninsel an Bord, welche uns vor wenigen Jahren sehr hilfreich waren. Die können die Bücher sicher gebrauchen. Also einfach mal bei den Beiden vorbeigeschaut und Ihnen unsere Büchlein aufgeschwatzt. Silvi möchte sich unbedingt revanchieren. Nichts leichter als das. Sie ist eine exzellente Friseurin und wir zwei verstrubbelten Gestalten brauchen unbedingt einen Haarschnitt. Da wird kurzer Hand der Freiluft-Salon am Hafenkai eröffnet und zwei Köpfe von Meisterhand gestutz.

  

Welch Vergnügen ein fachkundiger Haarschnitt in der Sonne vor’m eigenen Boot…

Vergelt’s Gott - no amoi

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Abfahrt – verschoben! 23.04.2014

Eigentlich sind wir startbereit, alles ist gewartet und gefettet, die Fugen des Teakdecks ausgebessert, beim Motor der Ölwechsel gemacht, alle Systeme stehen auf „Go“. Nur die verflixte Internet-Antenne, die oben in der Mastspitze installiert ist, will seit kurzem plötzlich nicht mehr mit dem Computer kommunizieren. Nun hilft nix, da muss oben in 20 Metern luftiger Höhe nachgeschaut werden. Ergebnis: Kabel ist irgendwo gebrochen, muss neu eingezogen werden. Wenn man schon mal oben ist, dann wird auch gleich alles geprüft, und mit Siliconspray die Blöcke, Umlenkrollen und Lager geschmiert. Die kleine Frau an Bord hatte sich schon seit längerem beklagt, dass die Genua so schwer aus- und einzurollen sei.

Was ist das? Bei dem Genuarollreffsystem fehlt eine Kappe und das Aluminiumelement ist ausgerissen. Das schaut nicht gut aus. Das kann so nicht bleiben, da muss ein Rigger her. Eine sehr interessante Aufgabe in der „Semana Santa“ - übersetzt die heilige Woche - man könnt auch sagen Karwoche. Frühestens am Ostermontag -Arbeitstag in Andalusien- wäre man bereit sich das anzuschauen. Wir warten den lieben langen Tag, wer kommt nicht – der Rigger! Diesen am Nachmittag aufgesucht – nun er sei so „busy“ er könne frühestens die darauffolgende Woche! Schön - aber nicht bei uns, anderen Rigger angerufen…. er wäre in 2 Stunden da, um sich das anzuschauen. Pünklich ist Andi da. Zeige Ihm meine Fotos, er bestelle schon mal die Teile, will morgen wenn die 35 kt Wind nachgelassen haben in den Mast. Er stellt fest, dass jenes Aluteil schon einige Drähte des Vorstags etwas angekratzt hat, und dieses daher etwas geschwächt sei. Worte die kein Segler hören will. "Safety first" - also muss ein neues Vorstag her! Nächste Woche soll geliefert werden. Daumen drücken.

Für Nichtsegler: Stage sind Stahlseile, die den Mast nach vorne und hinten halten. Die diesen zu den Seiten halten nennt man Wanten. Wenn eines dieser Seile reißt, kann der Mast brechen oder umfallen – der schlimmste Unfall den man haben kann.

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Fiesta San Marco 27.04.2014

Immer so um den 25. April wird in El Ejido die Fiesta San Marco gefeiert. San Marco ist der Schutzpatron der Stadt, der Pferde sowie der Landwirte, die El Ejido immerhin zu einer der reichsten Gegend von ganz Spanien gemacht haben. Das Ganze beginnt natürlich mit einem Gottesdienst, der von spezieller Flamenco Musik begleitet wird. Danach folgt der Festzug  durch die von sehr festlich gekleideten Menschen gesäumten Straßen.

Zuerst tänzeln die fast 200 herausgeputzten Pferde mit ihren nicht minder schmucken Reitern an uns vorbei…wirklich prächtig anzuschauen. Dann kommen wieselflink drei Kehrmaschinen der örtlichen Straßenreinigung hinterher; gute Idee nach den vielen Rössern.

 

Danach geht die Party richtig ab, schlängeln sich phantasievoll geschmückten Trucks durch die Straßen, jeder mit einer gigantischen Lautsprecheranlage ausgerüstet aus denen ohrenbetäubender Musik dröhnt, die auch den schläfrigsten Schutzpatron erwecken könnte. Auf den Hängern, die sonst Paprika, Tomaten, Gurken und Melonen transportieren, tummeln sich prachtvolle stolze Flamenco Schönheiten aller Alters- und Gewichtsklassen in ihren Figur schmeichelnden Kleidern, die zu der Musik tanzen und hüpfen, da kommen die Stoßdämpfer in Wallung – genau wie die Zuschauer.

Ein solches Spektakel!!!

Wir sind gar nicht mehr böse auf unser demontiertes Vorstag und rocken fleißig mit. Nach gut drei Stunden zerstreut sich alles…zum Festgelände, zu den Bars, die Pferde werden kurzerhand einfach unter einem Schatten spendenden Baum angebunden.

Welch schöner Tag!

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Ungeahnte Mobilität  30.04.2014

Seit Beginn unserer Reise laufen wir uns bei Landgängen sozusagen die Füße platt, schleppen wie verrückt mit unseren Rucksäcken und unserem Rentnerporsche (das ist so ein Rollwagerl, was in Deutschland meist nur Senioren benutzen…warum eigentlich??? Das Ding ist superpraktisch!). In einer fremden Stadt wird jeder Einkauf zum Abenteuer. In Italien hätte die kleine Bordfrau fast mal ein übervoller Einkaufswagen mit Wasser und Bier im Hafenbecken versenkt, weil sie den schweren Kerl an einer abschüssigen Stelle einfach nicht mehr halten konnte. Sie wurde jedoch in letzter Sekunde von einem jungen gut aussehenden Italiener aufgefangen. Irgendwie machte die Skiperette einen leicht beseelten Eindruck, als sie wieder an Bord war. Kein Gejammer, keine Flüche und flugs ist sie nach dem Löschen der schweren Ladung wieder los. Wasser und Bier kann man ja nie genug an Bord haben…

Aber wir schweifen ab…Im Waschsalon bei Alex ist ein Aushang, dass auf einem Schiff im Hafen 2 gebrauchte Klappräder aus Edelstahl abzugeben sind. Können wir die gebrauchen? Wir KÖNNEN! Also nix wie hin! Ein Ratsch über die Bordwand, schnell wird klar, wir dürfen zur Abwechslung mal wieder Deutsch sprechen. Die Radl werden zur Probe gefahren, für gut befunden und am nächsten Morgen gekauft. Ein völlig neues Lebensgefühl: Wir sind mobil und wieselflink!!!

Kaum sind die Radl an Bord, staut sich auch schon das Publikum vor der "FraTi". Uns völlig unbekannte Segler erzählen, dass sie ebenfalls gerne diese Räder für den guten Preis gekauft hätten. Tja da muss wohl das Verhandlungsgeschick und der Charme der Skiperette den Zuschlag erhalten haben….

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Die spannende Sache mit dem Vorstag 7.05.2014

Kaum wartet man 14 Tage, schon geht es voran. Man muss alles nur - "dawart´n kenna." Es ist 7.30 Uhr und wir sitzen gespannt bei einer Tasse Tee im Cockpit. Um 8 Uhr soll unser neues Vorstag kommen….und das im manjana – Land, wo vor 10 Uhr eigentlich gar nichts geht. 8.15 Uhr, hey für spanische Verhältnisse überpünktlich, biegt Andi um die Ecke mit unserem heiß ersehnten Teil. Alles ist schon deutsch gründlich vorbereitet. Schifferl gedreht, Werkzeug und die Aluschienen der Rollreffanlage liegen am Kai, alle Schrauben und Teile gesäubert, die Crew guter Laune…wie meistens.

Und los geht’s. Das neue Vorstag (was machen die bloß mit dem alten?) wird in die Aluschienen eingeschoben und rucki-zucki ist das Vorstag eingehängt und befestigt. Das läuft ja mal gut. Jetzt wird das Vorstag gespannt, prima jetzt kann ja nix mehr schief gehen. Dann ein Knall, und das Vorstag hängt lose durch. Die Skipperette hetzt den Niedergang hoch, blickt verstört in die Runde und kennt sich nicht aus. Skipper am Bug schaut verdutzt, der Rigger Andi am Heck entsetzt. Dieses Geräusch will anscheinend ein Rigger nicht hören. Also Andi in den Mast hochgewinscht, unser schönes neues Vorstag kommt wieder runter.

Vertrauter Anblick, da lag es ja heute Morgen auch schon. Nach Begutachtung der Furlingrolle und des alten Vorstages wird klar, dass das neue Stag irgendwie nicht tief genug in die Wirbeleinheit eingeschraubt war und sich deshalb beim Spannen beschwert hatte. Also erst wollte es nicht ganz rein, jetzt dann aber doch – typisch unsere Diva! Wundert uns da noch was? Damit bloß nix passieren kann, wird jetzt das Ganze noch mit einem Bolzen gesichert, der nochmals mit Loctite verklebt wird. Jetzt heißt es ein paar Stündchen warten bis das Loctite anzieht, am frühen Abend wird das Stag wieder befestigt und das gesamte Rigg getrimmt. Eigentlich ganz einfach die Aktion….Jetzt brauchen wir nur noch den passenden Wind und dann kann‘s losgehen - Kurs Ost.

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FraTi says goodbye 9.05.2014

Am Freitagmorgen verabschieden wir uns in der Funkrunde mit:

A big german Danke schön. We try to leave Almerimar this weekend, before we get our own postbox in front of the boat. A big thank you for all people, who tried to understand our rudimentary English. Boat meens not only: Bring Out Another Thousand! It also meens: a lot of fun, meet crazy people with the same wavelength.

Some storys and photographs of the winter 13/14, the people and living in Almerimar, you can find on www.homeport.es – oh sorry Chris, we have heard it a lot of times….Now whatever, the storys are on our homepage www.Frati.Stommel.de. There you can follow us and our journey it´s in german, but google can translate this.

For not German natives, which are surely most of the net, I spell: Foxtrott, Romeo, Alpha, Tango, India - dot - Sierra, Tango, Oscar, Mike, Ecco, Lima - dot - Delta, Ecco.

Fair winds and a good time for all of you, we are missing you all together.

Frank and Tina

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